1927 Meister der Bezirksklasse
In der Saison 1926/1927 glückte der große Wurf und die Meisterschaft der Bezirksklasse wurde mit folgender Mannschaft errungen:
Theiss, Diedrich, Klee, P. Brousseaud, Zimmermann, Dietz, Winter, Ph. Schäfer II, Ph. Schäfer I, Dadischek, K. Gänssler
Die Aufstiegsspiele zur höchsten Spielklasse mussten 1927 aus finanziellen Gründen (bedingt durch die damalige Arbeitslosigkeit) abgebrochen werden. Die Enttäuschung war natürlich groß und es galt Tiefpunkte im Vereinsleben zu überwinden. Aber der Verein erholte sich bald wieder und auch der Platz in der Nezirksklasse blieb ungefährdet.
1933 Das Ende
Dann kam das Jahr 1933, das einen politischen Erdrutsch in Deutschland brachte. Der Arbeiter-Turn- und Sportbund wurde aufgelöst, die Arbeitersportvereine verboten. Auch unser Verein fiel diesem Verbot zum Opfer. Das Vereinsvermögen im Werte von 5.000 Reichsmark wurden beschlagnahmt, dazu die unersetzlichen Erinnerungsstücke wie Pokale, Urkunden und Bilder. Der Verein hat von diesen Dingen nie etwas zurück erhalten.
Die Arbeit vieler Jahre zum Wohle des Sports wurde so mit einem Schlage vernichtet. Aber trotz des Verbots hielten die Mitglieder untereinander auch in den kommenden Jahren die Verbindung aufrecht. Die alte Kameradschaft, die sich jahrelang bewährt hatte, konnte nicht aufgebrochen werden.
1946 Der Neubeginn
Wieder war ein Krieg verloren, der mit einer furchtbaren Katastrophe geendet hatte und wieder hatte so mancher das schreckliche Ende nicht mehr erlebt. Die Verhältnisse waren weit schlimmer, als sie es 1918 nach dem ersten Weltkrieg waren. Hunger, Not und Elend traten die Herrschaft an, doch nachdem die ersten Monate vergangen waren, regte sich das Leben und man hatte auch wieder andere Interessen, als nur die Sorge um das tägliche Brot.
So fanden sich im Januar 1946 die alten Mitglieder zusammen, um über die Zukunft des Vereins zu beraten. Es war eine traurige Bilanz, die gezogen werden musste: Man stand buchstäblich vor dem Nichts. Von dem einstmals gutgestellten Verein war nichts mehr übrig geblieben.
Trotzdem beschlossen die Unverzagten, den Verein wieder an das Licht der Öffentlichkeit zu führen. Die beantragte Lizenz wurde von der amerikanischen Militärregierung erteilt und der Verein erhielt den Namen Turn- und Sportverein 1913 Wiesbaden-Schierstein.
Unter der Führung von Ph. Lasser ging man an den Neuaufbau. Jedes einzelne Stück musste unter persönlichen Opfern der Mitglieder herbeigeschafft werden. Allen, die damals in dieser schwierigen Zeit das Vereinsschiff wieder flott gemacht haben, sei an diser Stelle mit Dank und Anerkennung gedacht.
Dann endlich war es soweit: Der Verein startete seine erste öffentliche Veranstaltung nach dem Krieg. Im Frühsommer 1946 wurde auf dem alten Platz am Hafen das erste Freundschaftsspiel gegen den SV Johannisberg ausgetragen. Unsere Mannschaft mit K. Haibach, Klee, Ehrengart, Konr. Haibach, W. Haibach, H. Laumann, Sauerwein, Gg. Brousseaud, Ph. Schäfer I, E. Laumann und Buske siegte mit 4:3 Toren, obwohl der Großteil der Mannschaft bereits im Alter zwischen 38 und 48 Jahren war.